Dass Lüften wichtig ist, Schimmelbildung vorbeugt und das Raumklima angenehm gestaltet, wissen die meisten. Doch wie lüftet man eigentlich richtig? Reicht es, die Fenster auf „Kipp“ zu stellen, am besten dauerhaft? Wir räumen mit den Mythen zum Thema „Richtiges Lüften“ auf und geben Tipps, damit Schimmel in Ihrer Immobilie keine Chance hat.

Warum überhaupt lüften?

Natürlich ist das Lüften wichtig, denn dadurch kann verbrauchte Luft ausgetauscht werden. Gerüche ziehen nach draußen ab und frische Luft kommt herein. Allerdings ist Lüften genauso wichtig, um das Raumklima zu regulieren und Feuchtigkeit aus der Wohnung zu transportieren. Ein Vier-Personen-Haushalt gibt bis zu 14 Kilogramm Feuchtigkeit pro Tag an die Umgebungsluft ab, beispielsweise durch den Wasserdampf beim Duschen oder Kochen. Steigt die Luftfeuchte über 60 Prozent, kann sich Schimmel bilden.
Wer richtig lüftet, kann also einen zu hohen Anstieg der Luftfeuchtigkeit vermeiden. Um ein gesundes Raumklima zu schaffen, ist richtiges Heizen mindestens genauso wichtig: Unter 16 Grad Celsius sollte die Wohnraumtemperatur nicht fallen. Warme Luft kann mehr Umgebungsfeuchtigkeit speichern als kalte. Daher saugt sich warme Luft quasi mit der Luftfeuchtigkeit voll und transportiert diese beim Lüftungsvorgang hinaus. Sind die Wohnräume zu kalt, kondensiert das Wasser der feuchten Luft an kalten Stellen – zum Beispiel an Fenstern oder schlecht gedämmten Außenwänden.

Optimales Raumklima – die besten Tipps für richtiges Lüften

Wer richtig lüftet, schützt die Bausubstanz und seine eigene Gesundheit. Regelmäßig frische Luft in die Wohnung zu lassen, hilft unter anderem dabei, die CO2-Konzentration zu regulieren. Darüber hinaus hat Schimmel keine Chance, wenn richtig geheizt und gelüftet wird. Allerdings sollte je nach Jahreszeit unterschiedlich lang gelüftet werden.

Richtwerte zum täglichen Stoßlüften:

  • Dezember bis Februar: 5-10 Minuten
  • März: 10 Minuten
  • April, Mai, September, Oktober: 15 Minuten
  • Juni bis August: 25-30 Minuten
  • November: 10 Minuten

Do’s

  • Kurzes Stoßlüften
  • Fenster komplett öffnen
  • Gegenüberliegende Fenster zum „Querlüften“ öffnen (effizienteste Methode, dank Durchzug)
  • Kellerräume regelmäßig lüften
  • Nach dem Duschen, Baden und Kochen lüften
  • Dunstabzugshaube in der Küche verwenden

Don’ts

  • Fenster nur kippen
  • Fenster den ganzen Tag auf „Kipp“ lassen (Energieverlust)
  • Zu kurz die Fenster öffnen
  • Nur bei trockenem Wetter lüften

Damit sich kein Schimmel bilden kann, ist es also wichtig, richtig zu heizen und zu lüften. Wer Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit hat, kann sich ein sogenanntes Hygrometer anschaffen und die Luftfeuchtigkeit überwachen.